Kegeln – Geschichte

Unserer Abteilung Kegeln/ Hörgeschädigte nach 1945 bis jetzt

Als der Krieg zu Ende war, dachte damals keiner an den Sport. Zu groß waren die Enttäuschung, was dieser sinnloser Krieg alles zerstört hat. Vor allem der Schmerz, dass man viele liebe Menschen verloren hat. Also ging man an den Wiederaufbau ran. Siehe da 1947/48 konnte man unter der Leitung von Sportfreund und Ehrenmitglied Wolf-Dieter Brunner wieder eine Kegeltruppe von Frauen und Männer aufbauen, trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen. Die Wettkämpfe bestanden gelegentlich nur aus Städtevergleichkämpfe. Erst viel später, als das Land langsam erwachte und zu blühen begann, ging man daran Bezirksmeisterschaften im damaligen Bezirk Dresden durchzuführen. Nicht immer konnten die Wettkämpfe regelmäßig geführt werden, weil einige Städte noch keine eigene Kegelbahnen hatten. Zu groß waren die finanzielle Notlage um einiges aufzubauen. Erst in den 70 Jahren führte man regelmäßig durch. So konnte die Dresdener Kegelmannschaft viele Erfolge erringen. Wir konnten bei den Bezirksmeisterschaften 1959/60/62/72/76 sowie als einmalig in der Geschichte der DDR des Gehörlosensports ununterbrochen von 1981-1990 bis zur Wende den 1. Platz belegen. Den 2. Platz belegten wir in den Jahren 1973/75/77/78/79 und 1974 den 3. Platz. Bei den DDR-Meisterschaften konnten wir auch sehr gute Plätze belegen, und zwar 1986/87 und 1990 den 1. Platz, 1989 den 2. Platz. Auch viele Einzelerfolge konnten der Sportkamerad Wolf-Dieter Brunner aufweisen. Die Urkunden findet ihr in den Archivmappen der Kegelabteilung. Auch Sportfreund Kuhlbarsch konnte viele Einzeltitel erringen. Besonders herausragend war 1990 die letzte DDR-Meisterschaft in Zwickau als der Sportfreund Kuhlbarsch mit der Mannschaft, Einzel und Paarkampf 3 facher DDR-Meister wurde. Dies gelang auch einem Sportfreund von mir, Klaus Kujau aus Görlitz (jetzt Chemnitz), dieses Kunststück gelang ihm 1988 in Gotha. Als die Wende kam, sind einige aktive Mitglieder ausgetreten. Das war für uns ein schmerzlicher Verlust, weil von 17 Kegler nur noch 8 übrig geblieben sind. Wir haben aber nicht aufgegeben, und machten uns an den Neuaufbau. Wir wollten ja weiterhin an den Wettkämpfen teilnehmen. 1991 konnten wir wieder bei den 1. Sachsenmeisterschaft teilnehmen, und mit der neuen Mannschaft den 1. Platz erringen. In den folgenden Jahren 1993/94/96/97/98/99 und 2004/05 belegten wir jeweils den 1. Platz, und 1992/95 und 2002/03 den 2. Platz. Bei den deutschen Meisterschaften konnten wir nicht teilnehmen, weil das Leistungspotenzial zu den anderen Mannschaften aus den alten Bundesländern zu groß waren. Bei den deutschen Einzelmeisterschaften 2001 in München errang nach langer Durststrecke, Ingolf Kuhlbarsch, einen beachtlichen 4. Platz. Die Dominanz der Kegler aus den alten Bundesländern ist einfach zu groß, denn sie haben viel mehr Mitglieder aufzuweisen als wir in den neuen Bundesländern. Einige Jahre später, es war im Jahr 2007, gelang es doch einem Kegler, Ingolf Kuhlbarsch, den Deutschen Meistertitel bei den Senioren zu holen. Aber das alles wird uns nicht abhalten, unsere Freude und Spaß an diesen faszinierenden Sportart ausleben zu lassen. An dieser Stelle möchte ich unserem Sportfreund Wolf-Dieter Brunner, der von 1947 bis 1997 als Abteilungsleiter den Kegelsport der Hörgeschädigten aufrecht erhalten hat, danke sagen. Leider verstarb unser Ehrenmitglied Wolf-Dieter am 24. Juni 2009 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 87 Jahren. Wir werden ihn in Ehren halten und dies nicht vergessen. Nun hat der Sportfreund Ingolf Kuhlbarsch dieses Erbe übernommen. Ich hoffe und wünsche mir das in Zukunft viele Menschen den Weg zu uns finden, um einmal selbst auszuprobieren. Schon jetzt heiße ich alle herzlich willkommen. Danke für Eure Interesse an unsere Kegelchronik. Gut Holz!

Ingolf Kuhlbarsch, ehem. Abteilungsleiter Kegeln